Der Herr der Null
Maria Isabel Molina - Der Herr der Null

Man kann sich das kaum vorstellen, ein Rechnen nur mit römischen Zahlen, ohne Null, das ist doch reichlich umständlich. Wie die Null nun ins mathematische Spiel kam, das beschreibt die spanische Jugendbuchautorin Maria Isabel Molina.

Dazu geht sie zurück in die Zeit um 1000 n. Chr. Damals lebten im spanischen Cordoba Christen, Juden und Moslems friedlich nebeneinander. Eine große Bibliothek und unzählige Schulen förderten die kulturelle Blüte des Kalifats. An einer der Schulen wird der Junge José, ein Christ, unterrichtet. Er ist begeisterter Mathematiker und es bereitet ihm keine Schwierigkeiten auch komplizierte Rechenaufgaben in Windeseile zu lösen.

Allerdings hat er einen eifersüchtigen Widersacher, den Sohn eines angesehenen, mächtigen Kaufmanns, in seiner Klasse. Unglückliche Umstände erzwingen es, dass José einem mathematischen Duell aus dem Weg geht und in den Norden, in ein Kloster, flieht.

Hier übersetzt er mathematische Werke aus dem Arabischen und gibt den Mönchen Unterricht in den neuen arabischen Zeichen, mit denen es sich viel schneller rechnen lässt als mit ihren gewohnten römischen Rechentafeln. Doch wieder trifft José nicht nur auf Verständnis, sondern von seiten des Erzbischofs tritt ihm "unverhohlene, irrationale nackte Feindseligkeit gegenüber", die ihn lähmt, und der er machtlos gegenübersteht.

"Der Herr der Null", so wird José mit Spitznamen genannt, ist ein kleines, schmales Buch, das sehr anschaulich die Schwierigkeiten beschreibt, mit denen die Einführung eines neuen Zahlensystems zu kämpfen hatte. Mathematik kombiniert mit Geschichte - gar nicht trocken.

Lesealter ab 12 Jahren




Maria Isabel Molina - Der Herr der Null
Übersetzung von:
Eva Maria del Carmen Kobetz Revuelta
Originaltitel: © 1996, "Le senor del Cero"
1999, Berlin, Altberliner Verlag, 190 S., 24 DM

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© by Manuela Haselberger
rezensiert am 1999-09-29

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger