Eine Kindheit in Korea
Helen Kim - Die Zeit des langen Regens

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Helen Kim, geboren in Korea, beschreibt in ihrem ersten Roman das Leben einer koreanischen Familie in den sechziger Jahren.

Der Vater ist Dozent bei der Armee und sehr selten bei seinen vier Mädchen und der Ehefrau. Mit im Haus der Familie wohnt seine Mutter, die ein strenges Regiment über den Haushalt führt. Sie wacht streng darüber, daß keine unnützen Ausgaben getätigt werden und sich alle streng an die Konventionen halten.

Tshuni, die 11-jährige Erzählerin der Geschichte spürt die starken Spannungen zwischen den Eltern, die durch die Anwesenheit der Großmutter noch verstärkt werden. Auch der Urlaub am Meer bringt nicht die erhoffte Aussprache, sondern noch mehr Streitereien. Der Vater verschwindet sogar für zwei Tage.

Die ganze Situation eskaliert, als der kleine Junge Pjongsu, der seine Angehörigen bei einem Erdbeben verloren hat, in der Familie aufgenommen wird. Der Vater weigert sich strikt, daß ihn zu adoptieren. Die Mutter, die sich nichts sehnlicher als einen Sohn wünscht, kämpft um den kleinen Jungen und beginnt, eigene Entscheidungen zu treffen.

"Die Zeit des langen Regens" ist in der Rubrik Jugendroman für den deutschen Jugendliteraturpreis 99 nominiert. Die ersten Seiten verlangen etwas Geduld vom Leser, bis sich die fremdartigen Namen einprägen, doch wenn diese Hürde genommen ist, besticht das Buch durch seine sanften, leisen Töne, die die Spannungen innerhalb der verschiedenen Familienmitglieder oft nur zwischen den Zeilen festhalten. Auch der Rollenkonflikt der Frauen in den sechziger Jahren wird aufgegriffen, als sie sich auch in Korea aus den starren patriarchalischen Traditionen zu lösen beginnen. Dies geschieht allerdings nicht ohne Konsequenzen für ihre Familien.

Lesealter ab 12 Jahren

Helen Kim - Die Zeit des langen Regens

Übersetzt von: Cornelia Krutz- Arnol
Originaltitel: © 1996,
"The Long Season of Rain"
1998, Frankfurt, Fischer Schatzinsel, 329 S.

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