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Todeszelle Andrew Klavan - Ein wahres Verbrechen
Es ist ein Leichtes, den Inhalt des zweiten Thrillers von Andrew Klavan zu erzählen.
Schwieriger wird die Aufgabe, will man die sich langsam aufbauende Spannung, die der
Autor bis ins kaum Erträgliche zu steigern vermag, beschreiben. Worum geht´s?
Es geht
um einen Montag, genauer um den 17. Juli des vergangenen Jahres. Es ist ein brutal
heißer Tag, als Frank Beachum in die Todeskammer des Orsage Gefängnisses gerollt
wird und die Organisationsmaschinerie für seine tödliche Spritze routinemäßig anläuft.
Sechs Jahre hat er auf diesen Tag gewartet und gehofft, er möge nicht kommen. Das
Buch handelt aber auch davon, wie der Journalist Steven Everett es fertigbringt, an
einem einzigen Tag seine Ehe, seine Karriere und sein Leben zu ruinieren. Steven
beginnt den Fall Frank Beachum aufzurollen und schon der erste Zeuge, den er befragt,
bringt alles ins Wanken. Er findet schnell weitere Ungereimtheiten einer sehr schlampig
geführten Ermittlung und sein Wettlauf gegen die Uhr beginnt, denn pünktlich eine
Minute nach Mitternacht wird Frank Beachum sterben. Schafft Steven es, die Bürokratie
von der Unschuld des Todeskandidaten zu überzeugen?
Klavan beschäftigt sich nicht
mit den juristischen Abwägungen zur Todesstrafe, wie sein Kollege John Grisham. Ihm
geht es viel mehr darum, das Innenleben seiner Figuren darzustellen, ihre Gefühle und
ihre Ängste. Der Leser wird während der Lektüre immer mehr in den Wettlauf gegen die
Uhr mithineingezogen. Immer schneller werden die Seiten dem Ende zu umgeblättert.
Der Autor versteht es durch trügerische Kapitelüberschriften falsche Fährten zu legen.
Hochspannung vom Feinsten.
© manuela haselberger
1997, München, Goldmann Verlag, 379 S., (Taschenbuch) dieses Buch bestellen dieses Taschenbuch bestellen
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© 22.9.1996 by Manuela Haselberger Quelle: http://www.bookinist.de |