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Eine Reise zu Asiens Mysterien Tiziano Terzani - Fliegen ohne Flügel
Der Autor Tiziano Terzani ist als SPIEGEL-Auslandskorrespondent schon seit 1972 in Asien tätig.
Auch wenn Terzani zutiefst dem westlichen Denken verhaftet ist, geht er auf die Warnung ein.
Zunächst ist es für ihn nur ein Spiel. Nicht mehr als eine Wette, die er mit sich selbst abschließt.
Eine neue Komponente, bei seiner täglichen Arbeit.
Binnen kurzem merkt Terzani allerdings, daß die Fahrt mit dem Zug, die bei einem Flug in einigen
Stunden erledigt wäre, um ein vielfaches komplizierter, unbequemer und vor allem sehr zeitaufwendig ist. Der Vorteil dabei -
Terzani entwickelt einen völlig anderen Blickwinkel für die bereisten Länder entwickelt. Wäre es sonst je in den Genuß eines
Rittes auf einem Elefanten gekommen? Oder die unvergeßliche Übernachtung in einer Holzhütte über einem tosenden
Wasserfall. Sicher ist, er hätte in seinem Leben auf eine Menge Abenteuer verzichtet.
Bei einer Reise von Laos nach Thailand erlebt er die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der beiden Länder hautnah, als er
den Mekong mit einem Boot befährt. "Links das laotische Ufer mit im Schatten von Kokospalmen ruhenden Hütten, an
einfachen Bambustreppen vertäuten Ruderbooten und dem zärtlichen Gühen der Öllämpchen in der abendlichen Stille; rechts das
thailändische Ufer: Neonlichter, Lautsprechermusik und das ferne Brummen von Motoren. Am einen Ufer die Vergangenheit, von
der man die Laoten loreißen will, am anderen die Zukunft, auf die alle zustreben zu müssen meinen. An welchem Ufer liegt das
Glück?"
Bei jeder seiner Reisen, dies hat sich Terzani als zusätzliche Aufgabe gestellt, besucht er den besten ansässigen Wahrsager und
läßt sich von ihm die Zukunft voraussagen. So läßt er sich ein auf die mystische, asiatische Welt, die unserem westlichen
Denken oft sehr fremd erscheint.
Auf diese Weise hat Terzani viel mehr als einen Reisebericht aus verschiedenen asiatischen Ländern geschrieben. Er hat sein
Buch mit historischen Fakten unterlegt, die dem Leser die heutigen Probleme im asiatischen Raum verständlich machen, aber
er hat auch die unterschiedlichen asiatischen Mentalitäten herausgearbeitet.
Übrigens, man mag die Wahsagerei als Hokuspokus abtun: Als ein Kollege für ihn bei einem Bericht einspringt und mit dem
Hubschrauber fliegt, stürzt dieser ab.
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© by Manuela Haselberger rezensiert am 21.11.1996 / Mai 2000 Quelle: http://www.bookinist.de layout © Thomas Haselberger
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