Eines Tages beschließt Ulf seiner Schwester alles Wichtige in seinem Leben zu zeigen: Seinen Freund Björn, den Kiosk, an dem es die leckersten Sahnebonbons und riesigen Schoko-Riegel gibt und natürlich den Baum, auf dem diese am besten schmecken. Einen richtig guten Film schaut er auch mit ihr zusammen an. Daß die Erwachsenen komisch grinsen und hinter vorgehaltener Hand über ihn lachen und tuscheln, ist Ulf völlig gleichgültig. Denn für die Unternehmungen mit seiner Schwester muß er selbstverständlich das rote Kleid von Mutti anziehen, das er extra abgeschnitten hat und die wunderschöne blonde Perücke mit den Engelslocken aufsetzen, sonst wäre er doch nicht wie seine Schwester. Das müßte doch eigentlich jeder verstehen, selbst ein Erwachsener.
Ulf Stark hat in seiner gelungenen Erzählung die ganz persönliche
Verarbeitung des Todes der Schwester aus der Sicht eines kleinen
Jungen beschrieben. Dies macht seine Geschichte glaubhaft und
hebt sie über jeden erhobenen Zeigefinger eines Kinderpsychologen
hinweg. Denn am Ende verabschiedet Ulf seine Schwester mit dem
Wind. Er hat es geschafft, mit dem Tod seiner Schwester auf seine
Art fertigzuwerden.