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The End of AIDS ? Mahlon Johnson mit Joseph Olshan - Arbeit an einem Wunder
er Arzt Mahlon Johnson gibt in seinem Buch "Arbeit an einem
Wunder" einen erschütternden Bericht über seinen Kampf gegen die
Immunschwächekrankheit AIDS.
Bis zum Jahr 1992 arbeitet er als junger, erfolgreicher Arzt an der
Vanderbilt University, USA. Er hat bereits zwei Doktortitel und
forscht auf dem Gebiet der NEuropathologie und der Zellbiologie.
Einen Tag an dem er nicht zwölf Stunden in seinem Labor verbringt,
kann er sich gar nicht vorstellen. Das ändert sich alles schlagartig,
als er bei der Autopsie eines Gehirns sich mit dem Skalpell verletzt.
Es ist das Gehirn eines AIDS- Infizierten und bei diesem Unfall hat
sich Mahlon Johnson mit der tödlichen Krankheit angesteckt. Es
dauert qualvolle Wochen, bis zweifelsfrei seine Erkrankung
nachgewiesen werden kann, und Johnson entdeckt, daß er seine
Infizierung nicht allein bewältigen kann.
Um seine Situation zu meistern, sucht er das Gespräch mit anderen
Menschen, meist selbst Betroffenen.
So lernt er durch sein Leid eine völlig andere Welt kennen.
Er trifft Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,
AIDS-Infizierten selbstlos zu helfen. Er begegnet jedoch auch den
ganzen Ängsten und Vorurteilen der Gesunden. Als er versucht,
sein Haus zu verkaufen, erlebt er schmerzhaft, daß niemand ein
solches Gebäude haben möchte.
Ein Positives hat seine Infizierung jedoch: Johnson lernt die Frau
seines Lebens kennen: Vicky. Sie hat durch ihren Ehemann das
Virus bekommen, und jetzt, nachdem sie ihn bis zu seinem Tod
gepflegt hat, führt sie mit ihren beiden schulpflichtigen Kindern den
Kampf gegen AIDS. Durch sie lernt Johnson wieder in einer
Beziehung zu leben und Spaß am Dasein zu finden. Jetzt wird die
Bekämpfung nicht nur für ihn selbst dringend und wichtig, sondern
er möchte unbedingt Vicky helfen.
Mit seinem ganzen medizinischen Wissen, seiner Hartnäckigkeit
und auch seinem Ehrgeiz beginnt er alles an Informationen zu horten,
was er über mögliche Therapien finden kann. Er hat nur noch ein
Ziel: Der erfolgreiche Kampf gegen AIDS.
Johnson hat als Forscher und Arzt unmittelbaren Zugang zu den
allerneuesten Forschungsergebnissen. Auch die auf den ersten
Blick ungewöhnlichen therapeutischen Schritte prüft er sorgfältig.
Er ist dabei verständlicherweise nicht immer ein geduldiger Patient,
und er übt auf seine behandelnden Ärzte einen immensen Druck aus,
wenn ihm die bürokratischen Hürden zu hoch erscheinen und ihre
Vorgehensweise zu vorsichtig und abwägend, während ihm die Zeit
davonläuft und sich seine Werte ständig verschlechtern. Seine
Bluttest-Ergebnisse ruft er meist ungeduldig selbst im Internet ab.
Es sind unbestreitbare Vorteile, die Johnson für sich als Arzt hier
nutzen kann. Als sein Doktor die Verantwortung bei seinem
medizinischen Vorgehen nicht mehr bereit ist zu tragen, übernimmt
Mahlon Johnson diese auf eigenes Risiko.
Seine Hartnäckigkeit ist von Erfolg gekrönt. Nach vier Jahren der
Infektion sind 1996 in seinem Blut keine Viren mehr nachweisbar.
Ob seine Kombinations-Therapie den erhofften Durchbruch in der
AIDS-Forschung bringt, wird die Zeit erweisen, bis die notwendigen
medizinischen Tests durchgeführt sind. Das Ziel der führenden
Experten ist, daß durch diese Ergebnisse eine neue Ära in der
AIDS-Forschung eingeläutet wird. Sie sind der Meinung, daß HIV
schon bald wie eine chronische Krankheit, also zum Beispiel
Diabetes, zu kontrollieren ist.
Das Buch von Johnson, der den Schriftsteller Joseph Olshan als
Co-Autor gewonnen hat, liest sich, trotz der verwendeten
medizinischen Fachterminologie, die am Ende des Buches in einem
Glossar aufgelistet ist, sehr flüssig. Es hat schon etwas von einem
Thriller an sich, den Kampf gegen diese heimtückische Krankheit
zu verfolgen.
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© 26.1.1997 by Manuela Haselberger www.bookinist.de
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