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Peter Härtling
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"Peter Härtling - Schumanns Schatten"
Schumanns Schatten
"Peter Härtling - Schumanns Schatten"
eter Härtling ist nach seinen bekannten Biographien über Hölderlin und Schubert zu einem Spezialisten auf dem Gebiet des Künstlerromans geworden.
Seine neueste Veröffentlichung beschäftigt sich mit dem Musiker Robert Schumann. Durch einen Zufall hat Peter Härtling in das Tagebuch eines Dr. Richarz, damals behandelnder Arzt in der Klinik in Endenich, in der sich Schumann zwei Jahre vor seinem Tod aufhielt, Einsicht bekommen.
Den Stoff, den er daraus gewinnt, webt Härtling kapitelweise abwechselnd in seinem Buch über die letzten beiden Jahre in der Klinik bei Bonn sowie aus dem vergangenen Leben des Musikers. In Endenich ist Schumann wegen seiner Syphilis, bzw. seiner Geisteskrankheit eingewiesen worden. Als sein Schatten und ständiger Begleiter fungiert der Pfleger Tobias Klingenfeld. Er berichtet über die Gespräche mit dem berühmten Musikdirektor. Eingestreut sind Kapitel über seine Kindheit in Zwickau; seine Tage in der Buchhandlung des Vaters und sein späteres Jurastudium. Erwachsen wird Schumann, als er beginnt, sich gegen den Wunsch der Mutter aufzulehnen, die aus ihm einen angesehenen Juristen machen will. Er beschließt den Klavierunterricht bei Herrn Wieck aufzunehmen, seinem späteren Schwiegervater.
Behutsam nähert sich Peter Härtling dieser schwierigen Persönlichkeit. Es gelingt ihm mit Schumann regelrecht ins Gespräch zu kommen, die Persönlichkeit vor den Augen des Lesers plastisch hervortreten zu lassen und verständlich zu machen. Seinen Abhandlungen über Schumanns kompliziertes Verhältnis zu seiner Ehefrau Clara Wieck, sein Besuch bei Heine, sein Verhältnis zu Brahms hat der Autor jeweils "Lesetempi" zugeordnet, so daß beim Schmökern des Buches eine ganz eigene Sinfonie entsteht.
Eine lesenswerte Künstlerbiographie, deren Lektüre selbstverständlich im Hintergrund von Schumanns Musik begleitet werden muss.
manuela haselberger
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