"Rainer Castor - Der Blutvogt"

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Bookinists Buchtipp zu

Günther Bentele

Schwarzer Valentinstag

© 1999

Die Geschichte beginnt 1347 in Stuttgart, als der reiche Kaufmann Schimmelfeldt und sein Sohn vom Henker auf den Schindanger der Stadt getrieben werden. Christoph, der Sohn, befürchtet das schlimmste. Aber der Henker darf Gnade walten lassen, die beiden werden nur aus der Stadt vertrieben.

Fünfundsiebzig - fünfzehn - zehn", rief der Vater der gaffenden Menge und den begleitenden Honoratioren der Stadt noch zu. Was hat es mit diesen 3 Zahlen auf sich?

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Bookinists Buchtipp zu

Diana Norman

Das Geheimnis der Maske

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Spannend und einfühlsam in ihren Orts- und Personenbeschreibungen führt die Autorin in den beiden letzten Teilen des Buches mit nur einer Handvoll Menschen den Leser durch die Revolutionen und Gegenrevolutionen der Torys und Wigs, wobei sie die Hauptschauplätze von London nach Somerset, in die Provinz, verlegt. Das grausame Wüten des Lord Oberrichters Jeffrey bringt sie erneut in große Gefahr, doch das Happy End versöhnt nach 750 Seiten den prächtig unterhaltenen Leser und gerne würde der auch die Zeitmaschine buchen, die Diana Norman zur Recherche für ihren Roman benutzt haben muß.

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"Rainer Castor - Der Blutvogt"


Der Blutvogt
"Rainer Castor - Der Blutvogt"

artin Stockmann, die Hauptperson des Buches von Rainer Castor, tritt im Jahr 1347 die Stelle des verstorbenen Blutvogts an, den der Volksmund auch den Fetzer, Schinder, Meister Hans oder Henker nennt. Castor beschreibt den Aufstieg und Fall dieser bemerkenswert gradlinigen Persönlichkeit in der Doppelstadt Cölln-Berlin.

Mit immensem Aufwand hat der Autor jahrelang Quellen gesichtet und gehortet, bis er sich an den Stoff wagte.

Enstanden ist daraus ein detaillegenauer, bildreicher Roman, der dem Leser einen vergnüglichen Einblick in das Treiben der Hübschlerinnen in den Shanthäusern gewährt, aber auch über "Hurrerei unnd unzucht" berichtet und bis ins kleinste die Arbeit des Henkers offenbart.

Das ganze Buch ist gespickt mit Originaltexten, z.T. in der alten Schreibweise, und bietet ein wunderbares Fenster in die Historie des städtischen Lebens der Bürger im Mittelalter - deren Beschreibungen bis hin zu den modischen Accessoires stimmig sind.

Eingebettet ist die fiktive Vita des Martin Stockmann in die reale Geschichte der Mark Brandenburg. Der Streit der Wittelsbacher mit dem totgeglaubten Markgrafen Woldemar um das Lehen des Landes beherrscht auch die Lokalpolitik der Stadt Cölln-Berlin. Gespalten in zwei Lager gerät der aus Braunschweig stammende neue Blutvogt sogleich in die Intrigen und Machenschaften der Ratsherren und Patrizier.

Große Strecken des Buches beherrscht eine spannende Kriminalgeschichte: Die Kremer´schen, offenbar die Drahtzieher allen Bösen in der Stadt, schrecken nicht vor Mord und Brandstiftung zurück, um ihr Geheimnis zu bewahren. Selbst auf Martin Stockmann wird ein Attentat verübt, das glücklicherweise fehlschlägt.

Neben all seinen Aufgaben, dem Henkerhandwerk, der Oberaufsicht über die Hurenhäuser, der Latrinen- und Grubenleerung - an der der Leser stets teilnimmt -, leistet er die zurückhaltende Detektivarbeit eines Hercule Poirot zur Aufklärung der Verschwörung.

Martin hat noch eine andere Passion: Die des Medicus und Heilers. Ein nicht minder gefährliches Handwerk zur damaligen Zeit - lief man doch immer Gefahr als Hexer oder Zaubersche unter Anklage zu geraten. Geschickt ist der damalige Stand der Heilkunde mit vielen Ausschmückungen in die Geschichte verwoben.

Stockmann kennt die berauschenden Kräuter und versetzt sich - gelegentlich häufiger als dem Leser lieb ist - in Trance, wenn er den Rauch der Belse einatmet.

Beeindruckend schildert Castor die Tätigkeit des Henkers, die Torturen und Tötung der Verurteilten. Doch ebenso wortreich widmet er sich dem füsseln, fudeln, der Notzerei: "Verderbtes Stadtleben, neues Babylon, Habgier und Niedertracht, ... Lotterleben, neue Kleidung mit Zaddelung und Dutzenden Knöpfen, bei denen die Kürze der Röcke weder Scham noch Hintern bedeckte und auswattierte Schecken gebrüstet wie bei Weibspersonen wirkten, bunte Zipfel, silberne Schellen, seidenausgeschlagene Puffen, Teufelsfenster bei den Bürgerfrauen, die den Blick auf schlank gegürtete Leibesmitten freigaben, und Ausschnitte, daß man ihre broste binah halbe sach;"

Eine sehr kopulationsreiche Zeit beschreibt Castor: Die Gemeinen wie die Bürger spüren das Herannahen der Pest. Ausgelassen frönen alle noch einmal dem wilden, ungezügelten Leben - man fällt im Wirtshaus übereinander her, versinkt in einem Rausch von Lust und Leidenschaft und stirbt - unbeweint -, als der schwarze Tod Anfang des Jahres 1350 die Stadt erreicht.

Und hier wendet sich auch das berufliche Erfolgsblatt des Martin Stockmann, der im Geflecht der städtischen Intrigen zwischenzeitlich zum Hospitalmeister im roten Wams aufgestiegen ist. Durch einen, selbst in diesem Buch noch bestialischen Mord verliert er seine hochschwangere Frau und versinkt im Drogenrausch, aus dem ihn der Autor als Propheten des Grals hervortreten läßt. In einem kaum erwähnenswerten Showdown endet das Buch, die Pest ist überwunden, die Bürger kehren zum Business as usual zurück.

Rainer Castor liefert mit dem Blutvogt ein wort- und bildgewaltiges Werk, bei dem zwar gelegentlich die Figur des Blutvogtes zu lichtgestalt wirkt, bei dem der Leser allerdings gelungene Unterhaltung, Spannung und hintergrundreiches Geschichtswissen präsentiert bekommt. Mit Sicherheit ein Buch, das in der Fangemeinde des historischen Romans positiv aufgenommen wird - allerdings sollte niemand den naiven Liebreiz eines Medicus von Noah Gordon erwarten.
manuela haselberger



   Rainer Castor -
   Der Blutvogt
    Originaltitel: »«, © 2001
    Übersetzt von
    © 1997, Zürich, Haffmanns Verlag, 576 S., (HC)
    © 2005, München, Heyne Verlag, 636 S., 8,95 € (TB)
    ISBN-13 978-3453470293
   

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© 9.4.1997

by Manuela Haselberger
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