... reinlesen
|
Liebesfluchten Bernhard Schlink - Liebesfluchten Nach seinem internationalen Erfolg mit "Der Vorleser", legt Bernhard Schlink sieben Erzählungen mit dem Titel "Liebesfluchten" vor. Ganz genau lässt sich bei diesem doppeldeutigen Titel nicht sagen, ob seine Protagonisten vor der Liebe fliehen oder in der Liebe Zuflucht suchen. Die schönste Geschichte ist leicht ausgemacht. Es ist zweifellos "Der Andere" und vermutlich wird es nicht lange dauern, bis sie in den Schullesebüchern zu finden ist. Wenige Monate nach der Pensionierung ihres Mannes stirbt Lisa an Brustkrebs. Ihm, Brenner, der sie während ihrer Krankheit liebevoll gepflegt hat, fehlt es nach ihrem Tod an der Orientierung. "Manchmal war ihm, als sei er aus seinem Leben gefallen, falle immer noch, werde aber bald unten anlangen und könne unten wieder von vorne anfangen, ganz klein, aber von vorne." Er schwelgt in Erinnerungen an die gemeinsamen vergangenen Jahre, bis eines Tages Liebesbriefe von Rolf, der nichts von Lisas Tod weiß, im Briefkasten liegen. Von Rolf hat er nie gewusst, doch die beiden müssen über lange Zeit eine Affäre miteinander gehabt haben. Kann ihm dies entgangen sein? Brenner beginnt Rolf zu beobachten. Ist es möglich, dass dieser Aufschneider seine Frau geliebt hat? Schlinks Erzählungen, die in ihrer Qualität alle überzeugen, sind sehr genau geplant, dem Zufall gibt er keine Chance. Dabei unterhält der gelernte Jurist seine Leser auf bestem Niveau. Der Vorwurf Elke Heidenreichs, es handle sich hier um blutarme Prosa, ist keineswegs gerechtfertigt. Bernhard Schlink - Liebesfluchten 2000, Zürich, Diogenes, 308 S. dieses Buch bestellen Email Lieferbedingungen
| ||
© by Manuela Haselberger rezensiert am 4.2.2000 Quelle: http://www.bookinist.de layout © Thomas Haselberger
|