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"Wir werden dir nicht weh tun Liebling." Max ahmte seine Stimme und sein aufgesetztes falsches Gehabe nach. Ihr Vorteil war, daß sie die Männer im Wald nicht zu sehen brauchte. Sie hatte ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Gehör. Es konnte Geräusche wahrnehmen, die nur ein Tausendstel einer Sekunde auseinanderlagen. Eine wirklich gute Gabe. Max konnte das leise Summen der Mücken hören, l das ärgerliche Zwitschern eines Zaunkönigs und das Rascheln von Espenblättern die eine halbe Meile entfernt waren. Ob Matthew wohl! irgendwo in der Nähe war? Lauschte auch er?

"Tinkerbell, kannst du mich hören"

S. 26

Kit schaute sich oft um. Er fürchtete, verfolgt zu werden. Vielleicht hatte man ihn bereits erkannt. Er mußte mit einem Dr. John Brownhill von der Abteilung für künstliche Befruchtung sprechen. Dr. Brownhill hatte zu beiden ermordeten Ärzten in San Francisco und in Cambridge, Massachusetts, Verbindung gehabt. Das wußte Kit aus den FBI-Akten.

Im Wartezimmer fiel ihm auf, wie patientenfreundlich die Klinik eingerichtet war. Die Wälnde strahlten in einem sanften Gelb, und auf den Zeitungstischen standen frische Blumen.

S. 104

........... weiter....


Lesezitat nach James Patterson - Der Tag, an dem der Wind dich trägt, S.


Einer schläft, die anderen weinen
James Patterson - Der Tag, an dem der Wind dich trägt

Eines gleich vorweg: Für die Liebhaber sanfter englischer Häkelkrimis ist James Pattersons "Der Tag, an dem der Wind dich trägt" nicht geeignet. Wer jedoch einen richtig gut geschriebenen Action -Thriller schätzt, der nimmt die garantiert auftretenden Nebenwirkungen, wie stark erhöhten Pulsschlag, das Festsaugen der Augen an den Zeilen und ein immer wiederkehrendes Unbehagen in der Magengrube gerne in Kauf. Warnung: Diese Begleiterscheinungen lassen sich allerdings nur mit einem einzigen Mittel in den Griff bekommen: lesen, lesen, lesen und wehe einer stört dabei.

Die junge Tierärztin Frannie hat sich nach dem Tod ihres Ehemanns nach Colorado zurückgezogen. In den einsamen Wäldern stößt sie auf ein höchst merkwürdiges und geheimnisvolles Forschungslabor. Frannie erfährt davon, als sie eines Nachts ein total verängstigtes Mädchen aufgabelt. Max ist höchstens elf Jahre alt und ihre Geschichte klingt mysteriös. Sie ist aus der Schule geflohen und wird von Wärtern verfolgt, die sie töten wollen. Frannie ist sprachlos, als Max ihre Flügel ausbreitet und sich in die Luft erhebt.

Kann es sein, dass die Schule ein getarntes Genforschungs-Zentrum verbirgt, an dem Experimente mit Menschen vorgenommen werden? Frannie kann ihrem Untermieter Kit, ein FBI-Agent, nur in Stichworten von ihrer ungeheuren Vermutung erzählen, denn alle Zeugen, die von den Fähigkeiten dieses Mädchens wissen, werden brutal getötet oder, wenn es Kinder sind, eingeschläfert.

Es scheint, dass jemand dabei ist, die Geschichte der Menschheit neu zu schreiben, doch wer steckt dahinter und in welchem Auftrag?

"Der Tag, an dem der Wind dich trägt" ist ein Pageturner der Spitzenklasse, der auf schwache Nerven keine Rücksicht nimmt. Sagen Sie bitte nicht, Sie wären nicht gewarnt worden.



James Patterson - Der Tag, an dem der Wind dich trägt
Übersetzt von aus dem Amerikanischen von Edda Petri
Originaltitel: © 1998, "When the Wind blows,"
2000, München, Ehrenwirth Verlag, 333 S.

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Fortsetzung des Lesezitats ...

Ein kleines Mädchen mit Flügeln? Experimente an Menschen? Was für Experimente? Was geschah hier draußen?

"Sie glauben mir?" fragte Frannie nach kurzem Zögern. Sie wirkte überrascht und dann erfreut.

Wenn sie ihn so anschaute, war Kit bereit zu glauben, die Erde sei eine Scheibe, der Mond aus blauem Käse, daß es so etwas gab wie bedingungslose Liebe auf den ersten Blick, Happy Ends und . . . kleine Mädchen, die fliegen konnten.

S.121

Doch selbst wenn dieses wichtige Problem gelöst sein sollte, so war es doch ein riesiger Schritt von der Züchtung von Organen an Labortieren bis zu Flügeln an einem menschlichen Kind. Und bei Max war es ja nicht nur die Tatsache , daß sie Flügel hatte. Ihr ganzes Herz-Lungen-System srammte vom Vogel. Daraus folgerte ich, daß sie einer fertigen Gewebekultur entstammte.

Meine Gedanken spielten verrückt. Mir war, als würde ich wahnsinnig. Die ganze Welt begann sich um mich zu, drehen. Jemand hatte alles, was wir glaubten und akzeptierten, in Frage gestellt.

Setz nichts voraus, steIl alles in Frage. Darum ging es also! Leben zu entwickeln, wie der Mensch es wollte .

Mir schossen Möglichkeiten durch den Kopf, die ich mir vorher nie hätte träumen lassen. Ein geflügeltes Kind hätte noch ein biologischer Unfall sein können. Doch jetzt hatte ich die anderen vier gesehen, und es war klar, daß es einen definitiven Plan gab, diese Art von Wesen zu erschaffen. Und bei Gott, oder ihm zum Trotz, es war jemandem gelungen. Hier in dieser Schule hatte jemand erfolgreich Gott gespielt. Was hatten sie da nur erschaffen?

S.220


Lesezitate nach James Patterson - Der Tag, an dem der Wind dich trägt


© by Manuela Haselberger
rezensiert am 4.04.2000

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger