John Grisham - Die Bruderschaft (Buchtipp/Rezension/lesen)
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Obwohl er seit vierzehn Jahren Abgeordneter war, steuerte Aaron Lake seinen Wagen persönlich durch den Verkehr von Washington. Er brauchte keinen Chauffeur, keinen Kofferträger, keinen Leibwächter. Manchmal begleitete ihn ein Referent, der sich während der Fahrt Notizen machte, doch meist genoss Lake das gemächliche Tempo, das der Washingtoner Verkehr zuließ, und hörte klassische Gitarrenmusik. Viele seiner Freunde, besonders diejenigen, die es zum Vorsitzenden oder Stellvertretenden Vorsitzenden eines Komitees gebracht hatten, besaßen größere Wagen mit Chauffeur. Manche hatten sogar Luxus-Limousinen.

Lake nicht. Er hielt dergleichen für eine Verschwendung von Zeit, Geld und Privatsphäre. Wenn er je ein höheres Amt anstreben sollte, würde er jedenfalls keinen Chauffeur haben wollen - so etwas war nur eine Belastung. Außerdem war er gern allein. In seinem Büro ging es zu wie in einem Irrenhaus. Fünfzehn Angestellte waren vollauf damit beschäftigt, Anrufe entgegenzunehmen, Akten anzulegen und den Wählern zu Hause in Arizona zu dienen, die ihn nach Washington geschickt hatten. Drei Referenten standen sich auf den schmalen Fluren gegenseitig im Weg und nahmen mehr Zeit in Anspruch, als sie verdienten. S. 19


Lesezitat nach John Grisham - Die Bruderschaft


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Die Bruderschaft

von John Grisham




Dumm gelaufen
John Grisham - Die Bruderschaft

"Attr. Mann, weiß, Mitte 20, sucht Brieffreundschaft mit liebevollem, diskretem Herrn, Anf. 40 bis Ende 50."
Das ist die Grundidee zu John Grishams Buch "Die Bruderschaft".

Gekonnt strickt er dazu zwei Geschichten, die anfangs ohne gegenseitige Berührung, Kapitel um Kapitel alternierend, den Leser in zwei Szenarien hineinführen.
Das erste, zunächst wenig spektakulär, bilden die Insassen eines amerikanischen Bundesgefängnisses, genauer drei ehemalige Richter, die wegen unterschiedlicher Delikte neben anderen Wirtschaftskriminellen ihre mehrjährigen Haftstrafen verbüßen.

Spicer, Yarber und Beech, die von Grisham in seinem Roman überflüssigerweise mehrfach stereotyp mit denselben Worten charakterisiert werden, bringen etwas Stil in den Gefängnisalltag: Sie spezialisieren sich auf Rechtsberatung für die Berufungsklagen der Mithäftlinge und begründen sogar einen gefängniseigenen Gerichtshof, in welchem die Bruderschaft der drei über die Streitigkeiten der anderen Insassen anerkannt zu Gericht sitzt.

Der zweite Erzählstrang mutet von Anfang an als der brisantere an: Aaron Lake, republikanischer Abgeordneter in Washington, wird zu einer Unterredung nach Langley gebeten, um dort vom leitenden CIA-Direktor Teddy Maynard im Gespräch zu erfahren, dass er aufgrund seiner antirussischen und promilitaristischen Haltung von der CIA dazu auserkoren sei, in der gerade angelaufenen Präsidentschaftsbewerbungskampagne als der aussichtsreichste Kandidat hervorzugehen.
Lakes Einwand, dass es dazu viele Millionen Dollar braucht, wischt Maynard unter den Tisch: Die CIA und die Rüstungsindustrie werden finanziell und medial dafür sorgen, dass Lake das richtige Outfit erhält.

Unterdessen erfährt man über die einsitzenden Richter wieder einige Details mehr: Sie verbringen ihre Zeit nicht nur mit mildtätiger juristischer Tätigkeit, sondern auch mit ihrem eigenen Juristen, dem Anwalt Trevor. Er ist ihr Verbindungsglied nach draußen, er schmuggelt ihre Briefe, die alle mit "Lieber ...." beginnen und mit "Dein Ricky" enden.
Der angebliche Briefschreiber Ricky sitzt im Gefängnis, wird demnächst entlassen und sehnt sich nach einem älteren Herrn, der ihm etwas unter die Arme greifen soll. Rickys Briefe sind ausschließlich an verheiratete, homophile Männer gerichtet, die ihre Neigung auf keinen Fall veröffentlicht wissen wollen und daher ideale Erpressungsopfer sind. Sobald das angeschriebene Opfer antwortet und erkennen lässt, dass es möglicherweise vermögend ist, wird der Anwalt aktiv: Mit Privat-Detektiven wird die wahre Identität der nur über anonyyyyyme Postfächer verkehrenden Briefeschreiber enttarnt, um sie dann abzuzocken.

Man ahnt es schon - der Strahlemann-Kandidat der CIA, der nach deren Willen der nächste Präsident werden soll, verfängt sich im Schwulen-Schleppnetz unserer drei Richter, die augenblicklich an ihrer angemessenen Altersvorsorge stricken. Und da der Geheimdienst wirklich jede Falte des Privatlebens von Aaron Lake peinlichst genau untersucht hatte, aber wohl eine handvoll Briefe übersah, herrscht Krisenstimmung bei den CIA-Männern. Einerseits haben sie Aktionen laufen, bei denen wahlstimmenwirksam amerikanische Botschaften im Ausland per Bomben-Terroranschlag verwüstet werden, anderseits droht ihr Kandidat wegen einer Antwort auf einige Zeilen in einem Kontaktmagazin von Schwulen zu scheitern. Das darf nicht geschehen.
Folglich mischt sich die CIA massiv ein, überwacht den Anwalt, schmuggelt einen Gefangenen in das Bundesgefängnis nach Trumble, und knüpft sogar über ein fingiertes, schwules Opfer Kontakt zu den drei Erpressern.

Ab dann beginnt der Plot aber unglaubhaft zu werden - der Anwalt wird erschossen, von wem, weiß niemand so genau. Die teilweise angerissenen Geschichten einiger Erpressungsopfer enden einfach im literarischen Nichts, so wie sich die von der CIA erpressten Millionen irgendwo zwischen der Karibik und Mittelamerika in Luft auflösen. Letzteres scheint das am Fall der drei Richter arbeitende Agentenheer aber nicht sonderlich zu interessieren. Der Gipfel der Konstruktion ist das Ende von Grishams Buch: Keine überraschende Wendung, kein juristischer Taschenspielertrick, nichts, das dem Leser ein gleich wie geartetes Zufriedenheitsgefühl am Schluß von soviel Stuß vermitteln könnte. Die Story endet mit einem seichten Happy-End.
Der amtierende Präsident begnadigt auf Bitte des CIA-Bosses die drei bösen Richter, ohne dass er dazu genaueres in Erfahrung bringen möchte. Die drei jetten daraufhin unangetastet nach Europa, um dort ihr Geld zu genießen. Und der Präsidentschaftskandidat fügt sich der Planung des gelähmten, im Rollstuhl sitzenden CIA-Direktors: Er soll mit seiner Assistentin schlafen, sie heiraten und endlich wieder Kinder ins Weiße Haus bringen - alles paletti. Groschenroman-Niveau!

Einzig der konstruktive Aufbau verdient Anerkennung. Hier vollbringt Grisham etwas, das andere Autoren nicht können. Aber dafür 500 Seiten zu lesen, lohnt die Zeit nicht. Wer von den alten Grishams einige noch nicht gelesen hat, sollte dies vorziehen: Die Bruderschaft ist zu oberflächlich und stereotyp, jeder News-Magazine Artikel ist authentischer in der Beschreibung von Geheimdienstaktivitäten als Grishams platte Versatzstücke. Mehr als die Hälfte des Buches wirkt schablonenhaft und langweilig. Offenbar hat sich niemand getraut, dem erfolgsverwöhnten Bestsellerautor Grisham zu signalisieren, dass sein Skript in dieser Fassung noch nicht druckreif war. Insider sagen, sein nächstes Buch, A Painted House, hätte wieder mehr Klasse - warten wir´s ab. © thomas haselberger


John Grisham - Die Bruderschaft
Originaltitel: »The Brethren«, © 2000
Übersetzt von Dirk van Gunsteren

gebunden
© 2001, München, Heyne, 448 S., 23.00 € (HC)
Taschenbuch
© 2002, München, Heyne, 448 S., 9.95 € (TB)
CD Audiobook
© 2001, München, Heyne, 6 CDs., 28 € (CD)




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Fortsetzung des Lesezitats ...

»Wir brauchen jemand Neues, Mr. Lake, und wir glauben, dass Sie dieser Jemand sind.«

Lake unterdrückte ein Lachen, indem er erst lächelte und dann hustete. Er überspielte seine Verblüffung und sagte:
»Sie wissen scherzen.«
»Sie wissen, dass ich nicht scherze«, sagte Teddy ernst, und nun gab es keinen Zweifel mehr, dass Aaron Lake in eine geschickt gestellte Falle gegangen war.
Lake räusperte sich und fand seine Fassung wieder. »Also gut. Ich höre. «
»Es ist ganz einfach. Das Schöne an unserem Plan ist seine Einfachheit. Sie sind zu spät dran, um sich in New Hampshire zur Wahl zu stellen, aber das macht gar nichts. Sollen die anderen sich dort zerfleischen. Wir warten, bis die Vorwahl dort gelaufen ist, und dann überraschen Sie die Nation mit der Bekanntgabe Ihrer Kandidatur. Viele werden fragen: »Wer zum Teufel ist eigentlich Aaron Lake?« Und das ist gut. Das ist genau da., was wir wollen. Sie werden nämlich sehr schnell erfahren, wer Sie sind.
Für den Anfang wird Ihr Programm nur aus einem einzigen Punkt bestehen: Ihrer Haltung zum Rüstungsbudget. Sie werden den Teufel in die an die Wand malen und allerlei düstere Aussagen darüber machen, wie sehr unsere Streitkräfte geschwächt werden. Und die allgemeine Aufmerkmerksamkeit ist Ihnen gewiss, wenn Sie eine Verdoppelung der Rüstungsausgaben fordern. S. 30

Die Abteilung für juristische Fachliteratur nahm genau ein Viertel der Fläche der gesamten Bibliothek in Trumble ein. Sie befand sich in einer Ecke, die mit Glas und einer unverputzten Ziegelsteinmauer abgetrennt war. Das Ganze war sehr geschmackvoll ausgeführt und mit Steuergeldern bezahlt worden. In dieser juristischen Bibliothek waren Regale voller häufig benutzter Bücher so dicht aneinander aufgestellt, dass man sich kaum dazwischen hindurchzwängen konnte. Entlang der Wände standen Tische mit Schreibmaschinen, Computern und so vielen Bergen von Papier, dass man sich in eine große Kanzlei versetzt fühlte.
In der juristischen Bibliothek regierte die Bruderschaft. Selbstverständlich stand der Raum allen Insassen zur Verfügung, doch es gab ein ungeschriebenes Gesetz, das besagte, dass man die Erlaubnis der Richter brauchte, um sich dort aufzuhalten. Nun ja, vielleicht musste man sie nicht gerade um Erlaubnis fragen - aber wenigstens in Kenntnis setzen.
Richter Joe Roy Spicer aus Mississippi bekam vierzig Cent pro Stunde dafür, dass er den Boden fegte und die Tische und Regale in Ordnung hielt. Er leerte auch die Papierkörbe und stand in dem Ruf, diese niederen Arbeiten äußerst nachlässig zu verrichten. Richter Hatlee Beech aus Texas war offiziell der Bibliothekar der juristischen Abteilung und wurde mit fünfzig Cent pro Stunde am besten bezahlt. Er wachte mit Argusaugen über »seine Bücher« und stritt sich oft mit Spicer über dessen Arbeitsauffassung. Richter Finn Yarber, ehemals Oberrichter am Obersten Gerichtshof von Kalifornien, bekam als Computertechniker zwanzig Cent pro Stunde. Sein Lohn war deshalb so niedrig, weil er so wenig von Computern verstand.

Gewöhnlich verbrachten die drei sechs bis acht Stunden täglich in der juristischen Bibliothek. Wenn einer der Insassen ein juristisches Problem hatte, vereinbarte er einfach einen Termin mit einem der Richter und suchte ihn dort auf. Hatlee Beech war Experte für Strafmaße und Berufungen. Finn Yarber kümmerte sich um Konkursverfahren, Scheidungen und Sorgerechtsfragen. Joe Roy Spicer besaß keine formale juristische Ausbildung und hatte daher auch kein Spezialgebiet. Er wollte kein Spezialgebiet. Er schrieb die Briefe. Strenge Regeln verboten es den Richtern, für ihre Beratungen ein Honorar zu verlangen, doch strenge Regeln bedeuteten wenig. Immerhin waren sie ja alle verurteilte Verbrecher> und wen störte es schon, wenn sie ein bisschen nebenbei verdienten? Am meisten brachten die Strafmaße ein. Bei etwa einem Viertel der Neuankömmlinge in Trumble enthielt die Urteilsbegründung juristische Fehler. Beech konnte sich eine Akte über Nacht vornehmen und etwaige Schlupflöcher finden. Vor einem Monat war es ihm gelungen, für einen jungen Mann, der fünfzehn Jahre bekommen hatte, vier Jahre herauszuschinden. Dessen Familie hatte nur zu gern bezahlt, und so hatte die Bruderschaft ihr bisher höchstes Honorar verdient: 5000 Dollar. Spicer hatte über ihren Anwalt in Neptune Beach eine Überweisung auf ihr geheimes Konto arrangiert. Am hinteren Ende der juristischen Bibliothek befand sich ein kleines Besprechungsziinrner, dessen verglaste Tür hinter Regalen verborgen und daher vom Hauptsaal aus kaum zu sehen war. Es interessierte sich ohnehin niemand dafür, was dort geschah. In diesen Raum zogen sich die Richter zurück, wenn sie vertrauliche Dinge zu besprechen hatten. Sie nannten ihn das Richterzimmer. Spicer hatte soeben Besuch von ihrem Anwalt gehabt, der ihm Post gebracht hatte - ein paar wirklich erfreuliche Briefe. Er schloss die Tür, zog einen Umschlag aus einem Schnellhefter und zeigte ihn Beech und Yarber. »Gelb«, sagte er. »Ist das nicht hübsch? Ein Brief für Ricky.«

»Von wem?« fragte Yarber.
»Von Curtis aus Dallas.«
»Ist das der Bankier?« fragte Beech aufgeregt.
»Nein. Curtis ist der mit den Schmuckgeschäften. Hört zu.« Spicer faltete den auf weichem, gelbem Papier geschriebenen Brief auseinander und las ihn vor: »Lieber Ricky! Dein Brief vom 8. Januar hat mich zum Weinen gebracht. Ich habe ihn dreimal gelesen, bevor ich ihn aus der Hand legen konnte. Du armer Junge! Warum lassen sie dich nicht raus?«
»Wo ist Ricky? « fragte Yarber.
»Ricky sitzt in einer teuren Drogenklinik, die sein reicher Onkel bezahlt. Er ist jetzt seit einem Jahr da drin, dean und völlig geheilt, aber die bösen Leute von der Klinik wollen ihn erst im April rauslassen, weil sie 20000 Dollar pro Monat von seinem Onkel kriegen, der ihn hinter Schloss und Riegel haben will und ihm kein Taschengeld schickt. Weißt du das etwa nicht mehr?«
»Jetzt fällt's mir wieder ein. «
Wir haben doch gemeinsam an der Geschichte gefeilt. Darf ich jetzt weiterlesen? «
»Bitte «
Spicer fuhr fort: »Am liebsten würde ich auf der Stelle kommen und diese verbrecherischen Leute zur Rede stellen. Und deinen Onkel ebenfalls. Was für ein Versager! Reiche Leute wie er denken immer, wenn sie Geld schicken, brauchen sie sich nicht selbst zu kümmern. S. 37-39

»Meine Bitte ist ein bisschen ungewöhnlich. Ich möchte Sie um die Begnadigung von drei Häftlingen in einem Bundesgefängnis bitten. «
Der Präsident hörte auf zu kauen und zu lächeln - nicht vor Schreck, sondern aus Verwirrung. Eine Begnadigung war gewöhnlich eine simple Angelegenheit, es sei denn, es handelte sich um einen Spion, einen Terroristen oder einen straffällig gewordenen Politiker. »Spione?« fragte der Präsident.
»Nein, Richter. Einer ist aus Kalifornien, einer aus Texas und einer aus Mississippi. Sie sitzen ihre Strafe in einem Bundesgefängnis in Florida ab.« » Richter? «
»Ja, Mr. President.«
» Kenne ich sie? «
»Ich bezweifle es. Der aus Kalifornien war früher Oberrichter am dortigen Obersten Gerichtshof. Er wurde abgewählt und hatte ein bisschen Ärger mit dem Finanzamt. «
»Ich glaube, ich erinnere mich.«
»Er wurde wegen Steuerhinterziehung zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er zwei abgesessen hat. Der aus Texas war ein von Reagan eingesetzter Bundesrichter. Er ist betrunken mit seinem Wagen durch den Yellowstone Park gefahren und hat zwei Wanderer überfahren und getötet. « »Ich kann mich dunkel daran erinnern.«
» Das war vor mehreren Jahren. Der aus Mississippi war Friedensrichter und hat Einnahmen aus Bingospielen veruntreut. «
»Das muss mir irgendwie entgangen sein. «
Sie schwiegen lange und bedachten die Implikationen. Der Präsident war verwundert und wusste nicht, was er sagen sollte. Teddy hingegen wusste nicht, was nun kam, und so beendeten sie das Mahl schweigend. Keiner von beiden wollte ein Dessert.
Die Bitte war leicht zu erfüllen, jedenfalls für den Präsidenten. Die Häftlinge und ihre Opfer waren praktisch unbekannt. Etwaige Folgen der Begnadigung würden kurz und schmerzlos sein, besonders für einen Politiker, der in weniger als sieben Monaten aus dem Amt scheiden würde. Man hatte ihn schon zu weit problematischeren Begnadigungen gedrängt. Die Russen machten eigentlich ständig Druck, damit ein paar Spione freigelassen wurden. In Idaho saßen zwei mexikanische Geschäftsleute wegen Drogenhandels ein, und jedes Mal wenn irgendein Vertrag verhandelt wurde, kam das Thema Begnadigung auf den Tisch. Und es gab einen kanadischen Juden, der wegen Spionage lebenslänglich bekommen hatte und den die Israelis unbedingt freibekommen wollten.
Drei unbekannte Richter? Der Präsident konnte drei Unterschriften leisten, und die Sache wäre erledigt. Und Teddy wäre ihm etwas schuldig. Es war im Grunde ganz einfach, aber das war kein Grund, es Teddy zu leicht zu machen.
»Ich bin sicher, es gibt gute Gründe für diese Bitte «, sagte der Präsident.
»Natürlich.«
»Berührt diese Sache die nationale Sicherheit?«
»Eigentlich nicht. Es geht um einen Gefallen, den ich alten Freunden schulde.«
»Alten Freunden? Kennen Sie diese drei Männer?«
»Nein. Aber ihre Freunde.«
Das war so offensichtlich gelogen, dass der Präsident beinahe nachgehakt hätte. Wie konnte Teddy Freunde von drei Richtern kennen, die zufällig im selben Gefängnis saßen?
Aber wenn er versuchte, Teddy Maynard ins Kreuzverhör zu nehmen, würde nichts dabei herauskommen. Diese Blöße wollte der Präsident sich nicht geben. Er würde nicht um Informationen betteln, die er nie bekommen würde. S. 407

Lesezitate nach John Grisham - Die Bruderschaft













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Bibliographie:

1989
Die Jury
(A Time to Kill)

1991
Die Firma
(The Firm)

1992
Die Akte
(The Pelican Brief)

1993
Der Klient
(The Client)

1994
Die Kammer
(The Chamber)

1995
Der Regenmacher
(The Rainmaker)

1996
Das Urteil
(The Runaway Jury)

1997
Der Partner
(The Partner)

1998
Der Verrat
(The Street Lawyer)

1999
Das Testament
(The Testament)

2000
Die Bruderschaft
(The Brethren)

2/2001
A Painted House

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© 19.3.2001 by
Manuela Haselberger
Quelle: http://www.bookinist.de