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Ausflug ins 17. Jahrhundert Umberto Eco - Die Insel des vorigen Tages
Umberto Eco entführt den Leser in seinem dritten Roman in die Zeit des 17. Jahrhunderts. Sein geheimer, wissenschaftlicher Auftrag bei dieser Reise ist die Suche nach dem Fixpunkt, mit dem sich untrüglich die Einteilung der Längengrade bestimmen läßt. Schon bald bemerkt er allerdings, daß er nicht allein auf dem Schiff ist und er macht sich auf die Suche. Das Handlungsgerüst des dicken Wälzers dient Eco allerdings vor allem dazu, sein enzyklpädisches Wissen über die Zeit des 17. Jahrhunderts ansprechend zu verpacken und er schildert in Exkursen philosphische Überlegungen und den finstren Aberglauben dieser Zeit, gibt in Traktakten allerlei absurde Maschinen und Erfindungen zum Besten und in paradoxen Exerzitien macht er sich Gedanken über das Denken der Steine. "Die Insel des vorigen Tages" ist ein ungemein gelehrtes und phantasievolles Buch, doch leider hat der Autor nur einen etwas mageren Plot für seine vielfachen literarischen Abstecher ausgewählt. Allerdings ist beeindruckend, welch immenses Wissen Eco besitzt. Der Roman ist eine sehr anspruchsvolle Lektüre, die oft nur mit einem Fremdwörterbuch zu bewältigen ist. Wer Spaß an abstrusen Spinnereien und phatsievollen Romankonstrukten hat und dabei noch eine Menge über die Zeit des 17. Jahrhunderts erfahren möchte, der liegt bei diesem Buch richtig.
© manuela haselberger
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© 20.3.1995 - 2000 by Manuela Haselberger Quelle: http://www.bookinist.de |