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Die Maschinen erinnerten Kate an nichts, was sie je gesehen hatte. Sie starrte die riesigen Bildschirme in dem kleinen Kontrollraum an. Hinter ihr saßen zwei Techniker in Hemdsärmeln an Konsolen. Die Bildschirme vor ihr vermittelten den Eindruck, würde man zu einem Fenster hinaussehen, obwohl der Kontrollraum eigentlich fensterlos war.

»Hier sehen Sie die jüngste Version unserer CTC-Technologie«, sagte Gordon. »Das steht für Closed Timelike Curve - geschlossene zeitartige Bahn -, die Topologie der Raumzeit, die wir benutzen, um zurückzugehen. Wir mußten völlig neue Technologien entwickeln, um diese Maschinen zu bauen. Was Sie hier sehen, ist bereits die sechste Version, da der erste funktionierende Prototyp vor drei Jahren gebaut wurde.«

Chris starrte die Maschinen an und sagte nichts. Kate Erickson sah sich im Kontrollraum um. Stern war nervös, er rieb sich die Oberlippe. Marek ließ ihn nicht aus den Augen.

........... weiter....


Lesezitat nach Michael Crichton - Timeline, S.


Thriller
Michael Crichton:


Airframe


Bookinists Buchtipp zu


Beute

von M-Crichton
© 2002






Timeline
Michael Crichton - Timeline

er amerikanische Erfolgsautor Michael Crichton, bekannt durch Bestseller wie "Jurassic Park", "Enthüllung" oder "Nippon Connection" ist immer wieder für eine Überraschung gut, denn er wechselt, schon um sich selbst beim Schreiben nicht zu langweilen, wie er in einem Interview sagt, bei seinen Büchern häufig das Genre - zu Gunsten einer abwechslungsreichen Unterhaltung seiner Leser.

Sein neuer Roman "Timeline" ist eine aufregende Mischung aus aktuellen Erkenntnissen der Quantenphysik, die er nur geringfügig eine Spur in die Zukunft weiterdreht. Und diese kombiniert er mit einem historischen Ausflug ins blutrünstige Mittelalter des 14. Jahrhunderts.

Ein Forscherteam um Professor Johnston aus Historikern, Architekten und Physikern arbeitet in Frankreich an der Dordogne an Ausgrabungen der Burg La Roque. Großzügig gesponsert wird ihre Tätigkeit von der amerikanischen High-Tech- Firma ITC. Das Team gerät in helle Aufregung, als der Professor von einem Besuch bei ITC nicht mehr zurückkehrt. Allerdings gibt es eine merkwürdige Nachricht in den Unterlagen des Klosters: "Helft mir", datiert vom 7.4.1357 in der zweifelsfreien Handschrift des Professors.

Nachforschungen bei ITC führen das Forschungsteam auf eine interessante Entdeckung. ITC unterstützt das Ausgrabungs-Projekt nicht aus humanistischen Gründen, sondern der Firma ist es gelungen, Menschen in die Zeit des 14. Jahrhunderts zu transportieren. Ihr Direktor erschließt mit diesen ungeahnten Möglichkeiten neue Märkte im Tourismus Geschäft. Verreisen kann schließlich jeder, doch wer war jemals in der Vergangenheit und zwar authentisch? Nur mit der Rückkehr in die Gegenwart gibt es noch leichte Schwierigkeiten. Primäre Aufgabe ist es jetzt, den verschollenen Professor wieder zurückzuholen. Nur wie? Einige unerschrockene Mitarbeiter machen sich auf den Weg - gekleidet in stilgerechtes Outfit.

"Timeline" bietet fundierten historischen Background, kombiniert mit einer guten Portion moderner Quantenforschung, dazu einen dialogreichen, spannenden Plot - beste Voraussetzungen für gute Unterhaltung.



Michael Crichton - Timeline
aus dem Amerikanischen von Klaus Berr
Originaltitel: © 1999, "Timeline"
© 2000 München, Blessing, 572 S., / 22.45 €
© 2001, München, Goldmann, 572 S., 11 € (TB)

gebunden
Taschenbuch


Fortsetzung des Lesezitats ...

»Die ganze wichtige Hardware«, fuhr Gordon fort, »befindet sich im Sockel, darunter der lndium-Gallium-Arsenid-Quantenspeicher, die computergesteuerten Laser und die Batterieelemente. Die Vaporisierungs-Laser befinden sich natürlich in den Metallstangen, die eigentlich Röhren sind. Das matte Metall ist Niob, die Drucktanks sind aus Aluminium, die Aufbewahrungsbehälter aus Plastik.«

Eine junge Frau mit kurzen, dunkelroten Haaren und etwas martialischem Auftreten kam in den Saal. Sie trug eine Khakibluse, -shorts und Stiefel und sah aus, als ginge sie auf eine Safari. »Gomez gehört zu der Eskorte, die Sie auf Ihrer Reise begleitet. Sie geht jetzt zurück, um das zu machen, was wir einen Brenn-Check nennen. Sie hat sich ihren Navigationsmarker bereits gebrannt und das Zieldatum festgelegt, und jetzt wird sie überprüfen, ob es exakt ist.« Er betätigte die Gegensprechanlage. »Sue? Zeigen Sie uns doch Ihren Navigationsmarker.«

Die Frau hielt ein weißes, rechteckiges Keramikplättchen, kaum größer als eine Briefmarke, in die Höhe.Es paßte problemlos in ihre Handfläche.

»Das benutzt sie, um zurückzugehen. Und um die Maschine für die Rückkehr zu rufen - zeigen Sie uns doch bitte den Knopf, Sue.«
»Der ist ein bißchen schwer zu sehen«, sagte sie und hielt das Plättchen hochkant. »Hier ist ein kleiner Knopf, den man mit dem Daumennagel drückt. Damit ruft man die Maschine, wenn man zurückkehren will.«
»Danke, Sue.«

Einer der Techniker sagte: »Feldanomalie.«

Sie drehten sich zu ihm um. Einer der Bildschirme auf seiner Konsole zeigte eine sich wellenförmig bewegende, dreidimensionale Oberfläche mit einer steilen, zerklüfteten Erhebung in der Mitte wie ein Berggipfel.

»Toll«, sagte Gordon. »Klassisch.«
Dann erklärte er den anderen: »Weil unsere Magnetfeldsensoren auf SQUIDS beruhen, können wir auch äußerst schwache Diskontinuitäten im örtlichen Magnetdeld erkennen - die sogenannten Feldanomalien. Unsere Meßgeräte zeigen, daß sie ungefähr zwei Stunden vor einem Ereignis anfangen. Und diese hier haben vor zwei Stunden begonnen. Es bedeutet, daß eine Maschine zurückkehrt.«

»Was für eine Maschine?« fragte Kate.
»Sues Maschine.«
»Aber sie ist doch noch gar nicht weg.«
»Ich weiß«, sagte Gordon. »Das erscheint Ihnen unsinnig. Aber Quantenereignisse widersprechen jeder Intuition.«
»Sie wollen damit sagen, daß Sie einen Hinweis auf ihre Rückkehr bekommen, bevor sie überhaupt aufgebrochen ist?«

»Ja.«
»Warum?« fragte Kate

Gordon seufzte. »Das ist kompliziert. Sagen wir in der normalen Welt haben wir bestimmte Ansichten über Ursache und Wirkung. Zuerst kommt die Ursache, dann die Wirkung. Aber in der Quantenwelt gilt diese Reihenfolge der Ereignisse nicht immer. Wirkungen können gleichzeitig mit Ursachen auftreten, und Wirkungen können den Ursachen vorangehen.«

Lesezitate nach Michael Crichton - Timeline, S. 176-177


© by Manuela Haselberger
rezensiert am 20.3.2000

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger