Jeden Nachmittag spielen sie zusammen: Monti Maulwurf, Bianca Wiesel und Didi Dachs. Und die Ideen gehen ihnen ganz sicher nicht aus. Es entstehen kolossale Ritterburgen, kühne Bauwerke aus Legosteinen und knifflige Puzzles. Natürlich bleibt bei so vielen guten Ideen keine Zeit, das Kinderzimmer wieder aufzuräumen. Da locken täglich zu viele neue Abenteuer.
Allerdings fehlen schon bald wichtige Puzzlestücke, die Legosteine pieksen empfindlich in den Allerwertesten, wenn man sich aus Versehen darauf setzt und das Kopfkissen ist seit der letzten wilden Kissenschlacht auch nicht mehr so kuschelig weich, wie früher. Und dann geht auch nicht die Nachttischlampe zu Bruch. Wie soll Mama Maulwurf abends jetzt noch eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen?
Für alle Eltern ist es beruhigend: Bei Familie Maulwurf herrscht im Kinderzimmer das gleiche Chaos wie überall. Doch mit einer pfiffigen Idee schafft es Mama Maulwurf am Ende doch noch, dass Monti endlich sein Zimmer aufräumt. Wie, das erzählt Greta Carolat absolut überzeugend.
Aber am allerschönsten sind die Bilder von Susanne Mais. Wer kann Monti, der mit großen Kulleraugen versichert: "Aufräumen, das mach ich morgen" widerstehen? Ihm muss man einfach glauben. Er und seine Freunde sind herrlich witzig gezeichnet und bevölkern mit viel Schwung das Kinderzimmer.
Ein gelungenes Bilderbuch zu einem weit verbreiteten Übel, denn immerhin gibt es, das sagt die Statistik und jede Menge persönlicher Erfahrung, den meisten Zoff zwischen Kindern und Eltern, wenn es um diese ungeliebte Tätigkeit geht. Vielleicht funktioniert es mit diesem wunderschönen Bilderbuch ein wenig besser. Zumindest die Hoffnung soll man nicht aufgeben, einen Versuch ist es allemal wert. Und wenn nicht, dann haben Eltern und Kindern wenigstens für kurze Zeit die Unordnung vergessen und sich mit einem schönen Bilderbuch amüsiert.
© manuela haselberger