oeben hat die Kinderbuchautorin Jutta Bauer für ihr Bilderbuch "Schreimutter" den "Deutschen Kinder- und Jugendbuchpreis" erhalten, da liegt bereits ein weiteres Kinderbuch von ihr vor: "Opas Engel".
Jutta Bauer beschäftigen Themen, die unmittelbar berühren und sie transponiert sie auf eine für Kinder gut verständliche Ebene. Wem ist es als Erwachsenen nicht schon passiert, dass die Kleinen mit ihrer Quengelei auch meterdicke Stahlseil-Nerven zum Erzittern bringen?
So steht der kleine Pinguin ganz verdattert vor seiner erbosten Mutter, die ihn am Morgen so anschreit, dass ihm vor Schreck gleich der Schnabel, die Füße und sogar die Flügel wegfliegen. Glücklicherweise kann die Mutter den Schaden wieder reparieren, doch das Wort "Entschuldigung" spielt eine wichtig Rolle.
In "Opas Engel" geht es um den kranken Großvater, der in seinem Krankenhausbett dem kleinen Jungen noch einmal erzählt, was für ein toller Kerl er in seinem Leben war. "Junge, mir konnte keiner was." Die aufregendsten Abenteuer hat er gemeistert, Schlachten geschlagen und Ungeheuer besiegt. Allerdings, da gibt es einen Schutzengel, der entscheidend zu Opas Erfolg beigetragen hat. Am Ende der Erzählung, hat der Schutzengel einen neuen kleinen Jungen, dem es bei allen schwierigen Aufgaben zu helfen gilt.
Jutta Bauer widmet sich in diesem Buch einem schwierigen Thema, dem Tod des Großvaters, auf eine gut nachvollziehbare Weise. Denn im Mittelpunkt steht das ausgefüllte, glückliche Leben des Großvaters und er gibt seinen Schutzengel, der ihm dazu geholfen hat, an seinen Enkel weiter. So bleibt zum Schluss der Geschichte eine optimistische Grundstimmung, trotz der Traurigkeit über die Krankheit des Opas. Für Kinder eine verständliche Einstellung.
Der Schwerpunkt dieses gelungenen Bilderbuches, das ebenso preisverdächtig ist, wie "Schreimutter", bilden die großflächigen Aquarelle von Jutta Bauer, der Text der Geschichte tritt in den Hintergrund, so dass viel Fantasie für das Erzählen von Opas erlebnisreichem Leben bleibt.
© manuela haselberger