»Etwa eine halbe Million«, sagte Carl mit schwacher Stimme.
»Mindestens.«
Maggie legte den Katalog in die Aktentasche zurück. Dann zog sie einen Umschlag hervor, reichte ihn ihm und bedeutete ihm, ihn zu öffnen.
Er tat, wie geheißen. Darin befand sich ein auf ihn ausgestellter Scheck über 50000 Dollar. Zahler war Quadrangle Publications. Eiij neuer Tochterverlag von Apex, wie Maggie ihm erklärte, der sich auf besonders aktuelle Bücher spezialisieren würde. Gideon würde der erste Titel des neuen Verlags sein. Selbst als erzählende Literatur hatte das Buch Informationswert.
»Wenn Sie ein zufriedenstellendes Manuskript abliefern, bekommen Sie einen weiteren Scheck über Einhundertundfünfzigtausend. Da ich Ihnen weitere Fünfzigtausend für Ihren Roman zahle, machen Sie einen ganz guten Schnitt. Die Verträge werden in diesem Augenblick aufgesetzt. Aber Anwälte brauchen ewig, und ich habe nicht so viel Zeit. Sie müssen sofort anfangen. Und wir müssen Ihnen wohl auch einen neuen Agenten besorgen, nicht wahr?«
Carl war sprachlos. Diese Frau gab ihm den Schlüssel zum Zauberland. Sie sagte: Kommen Sie einfach rein - Sie gehören hierher.
»Also«, sagte sie. »Die Frage lautet: Würden Sie gern eine Viertelmillion Dollar verdienen, eine Nummer eins auf der Bestsellerliste haben und vom besten Verleger in New York gefördert werden? «
Carl mußte darauf nicht antworten. Statt dessen trat er zu einer Wand mit gläsernen Bücherregalen und nahm einen Gegenstand heraus, den er beäugt hatte, seit er die Wohnung betreten hatte. Er hielt ihn in der Hand und streichelte ihn, fast, als wäre er lebendig. Es war eine kleine goldene Statue. Ein Oscar.
»Ist der echt?« fragte er.
»Bei mir ist alles echt«, sagte sie.
»Sie haben den gewonnen?«
»Gekauft. Bei einer Auktion von Christie´s.«
Erlöste den Blick von der Statue und musterte sie verblüfft.
»Warum?« fragte er. S. 52
Senatorin Hearns: Sie wissen, Sir, daß Vizepräsident Bickford im späteren Verlauf des heutigen Tages vor diesem Komitee erscheinen sollte, nicht wahr?
Lindsay Augmon: Soweit ich gehört habe, ist er schwer erkrankt.
Senatorin Hearns: So steht es in Ihren Zeitungen. Aber wir sind nicht hier, um Klatsch und Tratsch über den vermutlichen Gesundheitszustand des Vizepräsidenten auszutauschen. Ist Ihnen bekannt, daß Vizepräsident Bickford vor kurzem eine Erklärung abgegeben hat, die folgendermaßen lautet, und ich
zitiere: »Moderne Kommunikationsimperien wie das von
Lindsay Augmon sind die neuen militärisch-industriellen MachtbIöcke. Eine der größten Gefahren für die amerikanische Gesellschaft und die ganze Welt, besteht darin, daß Apex International bereits soviel von dem kontrolliert, was die Welt
liest und sieht. Lindsay Augmon, nicht der Präsident, nicht irgendein Politiker, ist der mächtigste Mann der Welt, weil er auf hinterhältige Art und Weise die Menschen dahingehend beeinflussen kann, zu denken, was sie seiner Meinung nach denken sollen.« Wie denken Sie über diese Erklärung, Mr. Augmon?
Lindsay Augmon: Ich denke erstens, daß ich mich geschmeichelt fühle, weil der Vizepräsident mir soviel Einfluß zuschreibt. Und zweitens bin ich gespannt, welche politischen Pläne für die Zukunft er hat, damit ich die Macht, die er mir zuschreibt, angemessen einsetzen kann. S. 267
Es gab die Möglichkeit, hundert Millionen Fernsehapparate China zu erreichen. Einhundert Millionen Fernsehapparate. Für den Anfang! Für eine Grundgebühr von eintausend Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren. Vernünftig geschätzt.
Und es addierte sich zu ebenso vernünftig geschätzten hundert Milliarden Dollars. Und je eher der Kapitalismus sich der Nation bemächtigte - was ganz sicher geschehen würde, so es in Rußland geschehen war, desto schneller würden aus diesen hundert Milliarden zweihundert Milliarden. Dreihundert Milliarden. Es gab keine Grenze!
Zusammen mit seinen Unternehmungen in Südamerika, Mittelamerika, Indien, im Mittleren Osten und in Europa würde er zwei Drittel der Weltbevölkerung erreichen. Er würde ihnen Rundfunk- und Fernsehprogramme liefern, ihnen Informationen übermitteln, ihnen erklären, wen sie wählen sollten, ihnen sagen, was sie denken sollten. S. 303
»Können Sie sich überhaupt vorstellen, was einhundert Milliarden Dollar bedeuten? Ich habe da aufrichtige Zweifel. Und würde irgend jemand von Ihnen mir glauben, wenn ich erklärte, daß das Geld an und für sich überhaupt nicht der entscheidende Punkt ist? Auch das bezweifle ich entschieden. Wie könnten Sie auch? Aber Tatsache ist, daß es in der heutigen Welt eine Währung gibt, die noch wichtiger, noch entscheidender ist als Geld. Diese Währung lautet Information. Wer kontrolliert den Äther? ? Wer entscheidet, was die Menschen erfahren? Dort liegt die wahre Macht. Und ich bin im Begriff, der mächtigste Mensch der Weltgeschichte zu werden. Ich werde kontrollieren, was Milliarden von Menschen sehen und lesen und denken. Ich werde ihre Regierungen kontrollieren. Ich werde sie kontrollieren. Und glauben Sie mir, das ist keine Science fiction. Das ist die Wirklichkeit.« Er blieb jetzt stehen und fuhr sich ein wenig zerstreut mit einer Hand durch das Haar. S. 436
Lesezitate nach Russell Andrews - Anonymus