Märchen vom gebrochenen Herzen
Oscar Wilde - Der glückliche Prinz

Die ersten Kunstmärchen schrieb Oscar Wilde im Jahre 1888 und er hatte sofort großen Erfolg damit bei seinem Publikum. Bis heute werden sie zu den schönsten der Weltliteratur gezählt.

Zwei dieser bezaubernden Märchen, die sich um das Thema "gebrochene Herzen" drehen, liest die Schauspielerin Hannelore Hoger vor. Bekannt wurde sie mit ihrer Fernsehrolle als ruppige Kommissarin Bella Block und dafür erhielt sie 1994 den Grimme Preis.

Im Titelmärchen "Der glückliche Prinz" thront hoch oben über der Stadt die mit Blattgold überzogene Statue des glücklichen Prinzen. Sein Schwert ist mit einem Rubin geschmückt und seine beiden Augen sind glitzernde Saphire. Doch er sieht eine Menge unglücklicher Menschen von seinem erhöhten Blickwinkel. Eine kleine Schwalbe, die auf ihrem Flug nach Ägypten eigentlich nur kurz Station bei ihm machen wollte, hilft dem Prinzen, das Unglück in seiner Stadt zu lindern, damit sein bleiernes Herz leichter wird.

Das zweite Märchen "Der Geburtstag der Infantin" spielt zur Zeit der Inquisition in Spanien. Am Hofe des Königs soll der zwölfte Geburtstag der kleinen Infantin gefeiert werden. Neben "wilden" Stierkämpfen mit Steckenpferden ist der Tanz des kleinen Zwerges der Höhepunkt des Tages. Für den Kleinen, der Sohn eines Köhler, ist es sein erster Auftritt und die Infantin und ihre Freundinnen sind so von ihm begeistert, dass sie ihm voller Überschwang als Lohn eine weiße Rose zuwirft. Doch die Blumen Geranien und Veilchen lästern über das furchterregende Aussehen des verwachsenen Wichts. Und als er sich nachmittags in den Palast stiehlt, um seine große Liebe, die junge Infantin noch einmal zu sehen und zu sich in den Wald einzuladen, erblickt er sein eigenes Spiegelbild und erschrickt.

Zwei Märchen voller Poesie und Zauberkraft, die ihre Zuhörer ganz in ihren Bann ziehen.



Oscar Wilde - Der glückliche Prinz
1999, Berlin, Solo Verlag, 1 Cassette, 75 Min.,

Audiobook - Cass Taschenbuch Lieferbedingungen


© by Manuela Haselberger
rezensiert am 1999-12-26

Quelle: http://www.bookinist.de
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