"Mukhtar Mai - Die Schuld, eine Frau zu sein"

Die Schuld, eine Frau zu sein
"Mukhtar Mai - Die Schuld, eine Frau zu sein"

ukhtar, achtundzwanzig Jahre alt, ist eine junge pakistanische Frau, die als Angehörige der Gujjar, einer armen Bauernkaste, im Dorf Meerwala im Kreis ihrer Familie lebt. Es ist ein zurückgezogenes, bescheidenes Leben, das sie bis Juni 2002 führt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich alles. Ihr Bericht "Die Schuld, eine Frau zu sein" in dem sie ihre furchterregenden Erlebnisse schildert, ist ein unglaubliches Dokument.

Ihrem kleinen Bruder Shakkur, zwölf Jahre alt, wird von dem reichen Clan der Matsoi, die auf dem Nachbargrundstück leben, vorgeworfen, dass er sie bestohlen habe. Er soll sich an ihrem Zuckerrohrfeld bedient haben. Als Shakkur das leugnet, wird er erneut beschuldigt, dass er eine ihrer Frauen, Salma, zwanzig Jahre alt, vergewaltigt habe. Die Matsois halten Shakkur daraufhin weiter fest und klagen ihn der "zina" an, in Pakistan gleichbedeutend mit der Sünde der Vergewaltigung, des Ehebruchs oder der außerehelichen sexuellen Beziehung. Nach dem Gesetz der Scharia droht ihm damit die Todesstrafe. Mukhtars Aufgabe ist es darum, vor den Bewohnern des Dorfes bei den Matsois um Vergebung zu bitten. Und da ihr Vater sie dazu auffordert, darf sie sich seinem Wunsch nicht widersetzen.

Aber die Matsois nehmen ihre Entschuldigung nicht an, sondern vor den Augen ihres Vaters und Onkels wird sie mit den Worten des Stammesführers "Sie ist da! Macht mit ihr, was ihr wollt!." verschleppt, in einen Stall geworfen und zu einer Massenvergewaltigung verurteilt. Ein unvorstellbarer Vorgang.

Durch einen großen Glücksfall kommt Mukhtar an einen Richter, der ihr zuhört und ihre Aussage wird, da sie Analphabetin ist, nicht zugunsten des mächtigen Stammes manipuliert, wie dies die örtliche Polizei regelmäßig praktiziert. Doch der Weg, bis sie wirklich zu ihrem Recht kommt, ist in Pakistan lang und beschwerlich. Die mutige junge Frau scheut nicht davor zurück, selbst den pakistanischen Präsidenten Musharraf in einem persönlichen Gespräch über ihre Lage zu informieren. Längst hat ihr Fall zwischenzeitlich in der internationalen Presse für Furore gesorgt.

Mittlerweile erhält Mukhtar Spendengelder aus aller Welt und kann sich damit ihren größten Wunsch erfüllen: Sie gründet ihre eigene Schule und sorgt dafür, dass zumindest den Kindern ihres Dorfes bessere Bildungsmöglichkeiten geboten werden.

Ein ergreifender Bericht einer mutigen islamischen Frau, die sich gegen die traditionelle Dominanz der reichen und mächtigen Männer in ihrer Heimat wehrt.
manuela haselberger

Mukhtar Mai -    Die Schuld, eine Frau zu sein     Originaltitel: »Déshonorée«, © 2006     Übersetzt von     © 2006, München, Droemer Verlag, 239 S., 16.90 € (HC)     © 2007, München, Knaur Verlag, 238 S., 7.95 € (TB)     ISBN-13 978-3426779439               gebundenes Buch           Taschenbuch - broschiert     Geld sparen - gelesen lesen:     TAGESPREISE - antiquarische Bücher:     Mai - Die Schuld, eine Frau zu sein     hier >gebunden bzw. hier >Taschenbuch
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