"János Székely - Verlockung"

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BookinistsAudio- Buchtipp zu

Michail
Bulgakow


Der Meister und Margarita

© 1928-1939

Wie ein kompliziertes Norwegermuster, wie die S-Bahnlinien einer Großstadt, so durchwirkt Bulgakow seinen Roman mit Romanen in Romanen. Er erzählt die Liebesgeschichte von Margarita zu ihrem Meister und die Geschichte vom Literaten Berlioz, der im Moskau der 30er Jahre, nahe den Patriarchenteichen mit einem seltsamen Mann namens Voland (vgl. Goethe - Faust) ins Gespräch kommt.

Eigenartigerweise mischt auch noch ein sprechender Kater, ein - mit Verlaub - recht dunkler Geselle, in dieser und einigen anderen Geschichten mit und obwohl besagter Literat Berlioz von Haus aus Atheist ist, scheint er an jenem Nachmittag auf jener Parkbank mit dem Teufel höchstpersönlich ins Gespräch gekommen zu sein.


"János Székely - Verlockung"


Verlockung
"János Székely - Verlockung"

er Roman "Verlockung" ist mit seinen achthundert Seiten ein wahrer Ziegelstein, der in seinem Umfang zunächst eher abschreckend wirkt und sein Autor, der Ungar János Székely (1901 - 1958) ist heute ein völlig Unbekannter. Nicht die besten Voraussetzungen, um die Leserherzen zu erobern.

Doch allein der erste Satz hat es in sich: "Mein Leben begann wie ein Kriminalschmöker: Man wollte mich ermorden." Und jetzt erzählt Székely eine Geschichte, die den Leser nicht mehr von der Angel lässt. Die Sprache - einfach nur zum Schwärmen. Der Plot - umwerfend. Das geschichtliche Panorama - faszinierend.

Der Junge Béla kommt 1912 als uneheliches Kind zur Welt und seine Mutter, noch viel zu jung für ein Kind, will ihn nicht bei sich behalten, kann sie sich doch kaum selber ernähren. So wächst er im Dorf als eines von acht Pflegekindern bei der lieblosen und gefürchteten Tante Rozika auf. Der Hunger ist kaum auszuhalten und schon früh muss der Junge schwerste Arbeit verrichten. An einen Schulbesuch ist zunächst nicht zu denken.

Mit vierzehn Jahren folgt er seiner Mutter nach Budapest. Sie schlägt sich hier als Waschfrau durch und besorgt ihrem Sohn eine Stelle als Hotelboy. Geld gibt es im ersten Jahr keines, es sei denn Béla wird hin und wieder ein Trinkgeld zugesteckt. Seine erste Liebe, ein junges amerikanisches Mädchen, das zusammen mit ihrem Vater den Sommer in Budapest verbringt, kann er um ein Haar nicht ausführen, da er partout keinen Anzug für einen Ausflug auftreibt.

"Auch die Kälte vertrug ich nicht mehr so gut wie früher. Zeit meines Lebens war ich im Winter ohne Mantel, ohne Strümpfe und in kurzen Hosen herumgelaufen und hatte mich dabei pudelwohl gefühlt. Jetzt waren meine Beine wund von blauroten Frostbeulen, die entsetzlich schmerzten und juckten, sobald ich in einen warmen Raum kam."

Und da ist noch die geheimnisvolle, sehr attraktive und launische Gattin "Seiner Exzellenz", die sich gerne vor dem Einschlafen eine Flasche Champagner aufs Zimmer bestellt - serviert von einem hübschen jungen Angestellten. Eines nachts ruft sie auch Béla zu sich und er beginnt mit ihr eine stürmische Affäre - mit allen Konsequenzen. "Das Mädchen lebte in einem anderen Erdteil, die Frau auf einem anderen Planeten, ich selbst aber schwebte zwischen Himmel und Erde, im Nichts."

"Verlockung" ist ein großartiger Roman, ein riesiges gesellschaftliches Panorama, erzählt in einer Vielzahl von Lebensgeschichten der kleinen Leute, der den Leser völlig gefangen nimmt. Eine Entdeckung!
manuela haselberger



   János Székely -
   Verlockung
    Originaltitel: »Kisértés«, © 1937-1945
    Übersetzt von ta Szent-Iványi
    © 2005, München, Schirmergraf Verlag, 812 S., 24.90 € (HC)
   
    Leinen, mit Schutzumschlag und Lesebändchen

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