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Ein Land das Himmel heißt Stefanie Gercke - Ein Land das Himmel heißt
frika lässt Stefanie Gercke nicht los und scheint sich zum Lebensthema ihrer Bücher zu entwickeln.
Nach der erfolgreichen Verfilmung ihres Erstlings "Ich kehre zurück nach Afrika" und ihrem zweiten Band "
Ins dunkle Herz Afrikas" spielt auch ihr dritter Roman "Ein Land das Himmel heißt" im schwarzen Kontinent.
Während es 1989 in Südafrika an allen Ecken gärt, lebt Jill, Anfang zwanzig sehr behütet auf der Farm ihrer Eltern. Die aktuellen Nachrichten interessieren sie wenig, ihr ganzes Leben dreht sich um ihre eigene baldige Hochzeit. Den ersten Riss bekommt ihre heile Welt durch den Tod ihres Bruders. Eine Paketbombe tötet ihn. Stimmt es, dass ihr Bruder Mitglied des ANC gewesen ist? Und dann kommt Nelson Mandela frei, der ANC ist nicht länger verboten und für die Weißen wird die Lage immer schwieriger, auch wenn sich Jill durch und durch als Afrikanerin fühlt.
Jills persönliches Schicksal, ihre Mutter wird durch den Tod des Sohnes depressiv und Alkoholikerin, ihr Ehemann, er arbeitet als Architekt, verliert das ganze Geld bei einem grandiosen Baubetrug und stirbt bei einem Reitunfall, erzählt Stefanie Gercke vor den tiefen politischen Veränderungen in Südafrika. Wobei die Politik stets im Hintergrund bleibt, doch ihre Auswirkungen auf das persönliche Leben sind immens. Jill ist am Ende eine starke, mutige und selbstbewusste Frau, die um ihr eigenes Land einen harten Kampf führt.
"Ein Land das Himmel heißt" ist ein Unterhaltungsroman, der dem Vergleich mit Barbara Woods Bestseller
"Rote Sonne, schwarzes Land" standhält und in den man sich mit einer guten Tasse Tee zurückziehen kann.
Fantastisch gelungen sind Stefanie Gercke die leuchtenden Farben der Pflanzen, Strelitzien, Bougainvillea-Dolden, oder der Frangipani Baum, und die unglaubliche Vielfalt der Tierwelt. Vor allem bei den unterschiedlichen Vogelarten kennt sie sich aus. Mit dieser Fülle an stimmigen Details trifft sie die richtige Atmosphäre: das gleißende Licht, den Duft, das Schwirren in der Luft und in der Ferne trompetet ein einsamer Elefant. Die Faszination für dieses Land, dem Stefanie Gercke mit Haut und Haar erlegen ist, teilt sie mit ihren Lesern.
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Stefanie Gercke wurde auf einer Insel in Guinea-Bissau,
als erstes weißes Kind geboren. Sie verbrachte ihre
Jugendjahre in Lübeck und Hamburg und wanderte nach
ihrer Heirat nach Südafrika aus. Ende der siebziger Jahre
musste sie zusammen mit ihrem Mann das Land aus
politischen Gründen verlassen und durfte es erst wieder
betreten, nachdem Nelson Mandela Präsident geworden
war. Stefanie Gercke wohnt heute auf dem
Land in Schleswig-Holstein.
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© 12.12.2002 by Manuela Haselberger http://www.bookinist.de
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