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as passiert, wenn sich ein sehr erfolgreicher Spieleerfinder und eine nicht minder erfolgreiche Bestsellerautorin zusammentun
und an einem gemeinsamen Projekt arbeiten? Passend zum Spiel "Die Siedler von Catan" von Klaus Teuber hat Rebecca Gablé
einen großen historischen Roman verfasst. Fantasy pur? Nein, gerade nicht.
Schauplatz der Handlung ist die Zeit um das Jahr 850. Im hohen Norden lebt ein Volk, das sehr an die Wikinger erinnert, doch sich selbst nie so nannte. Räuberische Überfälle ihrer Nachbarn und die dürre Ernte machen die strengen Winter zu einem Kampf ums Überleben. Nachdem die alte Brigitta das Orakel befragt hat, beschließen die Männer des Stammes, neues Land mit ihren Schiffen zu erobern. Einer der Anführer ist Candamir, ein junger Mann, der zusammen mit seinem Ziehbruder Osmund einen guten Ruf bei seinen Leuten hat und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Ein strapaziöses Abenteuer beginnt.
Nach vielen stürmischen Unwägbarkeiten landen die Familien auf der Insel Catan. Auch wenn die Bedingungen zum Anbau von Getreide gut sind und die Schafe genügend Futter finden, kommt es zu Streitereien unter den Bewohnern, die oft im blutigen Kampf Mann gegen Mann ausgetragen werden. Doch die Arbeitskraft eines jeden zählt und Menschenleben können nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. "Dann sollten wir in der neuen Heimat mit dem Gesetz der Blutrache brechen." Und noch mehr althergebrachte Gesetze werden in Zweifel gezogen. Nicht ganz schuldlos dabei ist der Einfluss des Sachsen, ein Sklave Candamirs, der dem christlichen Glauben anhängt.
Das Gegeneinandersetzen der nordischen Mythen der Wikinger zu den neuen Ideen des Christentums, dies ist der Reiz dieses gelungenen historischen Romans. Denn eine Stärke Rebecca Gablés, sie arbeitete als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur, ist ihre akribisch genaue Recherche. Und die Fakten verpackt sie in eine richtig spannende Geschichte. Wie gehen die rauen nordischen Männer mit untreuen Frauen um? Mit welchen Mitteln bestimmen sie den Platz ihres neuen Dorfes? Werden sich die Gedanken des Christentums durchsetzen gegen die Welt Thors?
Ein Roman wie ein großer bunter Wandfries, den man hingerissen betrachtet.
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© 3.10.2003 by Manuela Haselberger www.bookinist.de |