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"William Boyd - Ruhelos"
Ruhelos
"William Boyd - Ruhelos"
um ersten Mal wurde William Boyd 1981 mit dem renommierten Whitbread Prize für sein Debüt
Unser Mann in Afrika
ausgezeichnet und ab diesem Zeitpunkt erscheinen ziemlich regelmäßig herausragende Bücher von ihm:
Brazzaville Beach,
Armadillo oder
Eines Menschen Herz.
Wahrgenommen auf breiter Medienfront wird er jedoch in Deutschland erst mit seinem neuen Roman
"Ruhelos", für den er zum zweiten Mal den "Whitbread Prize" erhält, der jetzt Costa Book Award heißt.
Im Vordergrund der Handlung steht eine spannende Agentengeschichte. Ruth arbeitet in Oxford an ihrer Dissertation, erteilt nebenbei Sprachunterricht an einer privaten Schule und ist mit der Erziehung ihres kleinen Sohnes Jochen gut beschäftigt. Am Wochenende besucht sie regelmäßig ihre Mutter, die zurückgezogen in einem kleinen Haus lebt. Als ihre Mutter Ruth ihr eines Tages aus heiterem Himmel eröffnet, dass sie glaubt, beobachtet zu werden, hin und wieder ein verdächtiges Klicken im Telefon hört und zu ihrer eigenen Sicherheit eine Waffe kaufen will, ist Ruth alarmiert. Handelt es sich um die ersten Anzeichen einer beginnenden Altersdemenz? Ruth fällt aus allen Wolken, als ihre Mutter ihr verrät, dass ihr richtiger Name eigentlich Eva Delektorskaja ist und sie während des Krieges als Spionin gearbeitet hat.
Um ihre Erlebnisse so genau wie möglich an Ruth weiterzugeben, schreibt die Mutter ihre Geschichte für sie auf. "Jeder hat seine Geheimnisse. Keiner weiß auch nur annähernd über den anderen Bescheid, egal wie nahe oder vertraut sie sich sind. ... Mehr habe ich nicht im Sinn, Ruth, glaube mir. Ich will dir nur meine Geheimnisse anvertrauen."
Ruth liest, wie die Mutter nach dem Tod des Bruders in Frankreich vom englischen Geheimdienst angeworben wird und für ihre Arbeit eine spezielle Ausbildung erhält und wie sie lernt, dass der oberste Grundsatz immer heißen muss: "Traue absolut niemandem und keinem."
Die besondere Leistung, die William Boyd (1962 in Ghana geboren) bei "Ruhelos" vollbringt, besteht im philosophischen Unterbau, den er mühelos und leicht einzieht. Es geht um die Frage: Was macht einen Menschen in seinem Kern aus? Worin besteht seine Identität? Die Richtung gibt Boyd bereits am Anfang vor, wenn er seinem Roman ein Zitat von Marcel Proust voranstellt, eine Betrachtung über die Stunde unseres Todes. So kommt Boyd am Ende zu der Erkenntnis, "dass das unser aller Leben bestimmt, dass es das ist, was uns ausmacht, unsere Sterblichkeit, unsere Menschlichkeit. Eines Tages kommt jemand und holt uns weg; man braucht keine Spionagevergangenheit, um genauso zu empfinden."
"Ruhelos" ist ein grandioser Roman, der von einem Meister der Sprache erzählt wird.
manuela haselberger
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